Rhetorik 7: Der Schlusssatz verdient besondere Aufmerksamkeit!
Tipps&Tricks für erfolgreiche Kommunikation
Womit beginnen Sie die Vorbereitung Ihrer Rede? Idealerweise beim Schluss!
Warum ausgerechnet beim Schluss? Nun: Dieser wird Ihrem Publikum besonders in Erinnerung bleiben. Deshalb lohnt es sich, ihm bei der Vorbereitung die nötige Aufmerksamkeit zu widmen. Damit Sie nicht am Ende Ihres Auftritts plötzlich ins Stocken kommen und schliessen mit: «… ja, das war’s eigentlich von meiner Seite.»
Der Einstieg und der Ausstieg sind die wichtigsten Elemente eines Referats. Der Schlusssatz muss Ihrem Publikum sozusagen noch einmal klar machen, was Sache ist. Er soll die Hauptbotschaft Ihres Referats noch einmal in kurzer, prägnanter Form aufnehmen.
Wollen Sie eine bestimmte Handlung – z. B. dass das Publikum
- Ihnen die Stimme für die anstehende Wahl gibt?
- bei der nächsten Abstimmung «Ja» stimmt?
- für eine Aktion Geld spendet?
Dann wiederholen Sie dies in Ihrem Schlusssatz – als klare Handlungsaufforderung.
Ihr Schlusssatz bestimmt, was hängenbleibt
Oft genug erlebe ich – in meinen Rhetoriktrainings wie auch in der Realität –, dass Redner*innen ihre Aufforderung zu Beginn nennen und das Publikum anschliessend mit Argumenten hierfür umfassend eindecken. Vor lauter Argumentieren vergessen sie, ihre Aufforderung zu wiederholen. Das Publikum, erschlagen vor lauter Argumenten, vergisst schliesslich, was die Aufforderung war…
Wollen Sie Ihrem Publikum Wissen, eine neue Einsicht vermitteln, so wiederholen Sie Ihre entsprechende Aussage nach Aufzählen der wichtigsten Beweise noch einmal. So sind Sie sicher, dass sich Ihr Publikum nicht einfach nur erinnert, dass Sie sehr viele Argumente hatten, sondern was Ihre Aussage war.
Mehr zu den einzelnen Schritten in den nächsten Beiträgen:
- Rhetorik 1: Die mündliche Kommunikation und ihre Eigenheiten
- Rhetorik 2: Das Nonverbale sagt weit mehr als viele Worte
- Rhetorik 3: Von der Unmöglichkeit, Schachteln akustisch zu entpacken
- Rhetorik 4: Seien Sie so frei – sprechen Sie frei!
- Rhetorik 5: Welches Deutsch sprechen wir?
- Rhetorik 6: Reissen Sie mit – von Beginn weg
- Rhetorik 7: Der Schlusssatz verdient besondere Aufmerksamkeit!
- Rhetorik 8: Die nonverbale Kommunikation ist nicht (nur) zufällig
- Rhetorik 9: Ein überzeugender Auftritt will vorbereitet sein
- Rhetorik 10: Reden Sie nicht für sich, sondern für das Publikum
- Rhetorik 11: Haben Sie Mut zur (Denk‑)Pause
- Rhetorik 12: Nutzen Sie Ihre Hände
- Rhetorik 13: Das Podiums-Paradox
zum nächsten Beitrag: Rhetorik 8: Die nonverbale Kommunikation ist nicht (nur) zufällig